26.10.2018

Kontroverse um Hort und Schule im Jugendhilfeausschuss

44779433 1974527189250730 2499101475083386880 oHannover (afd) - Die Stadt will in großem Umfang Hortplätze zugunsten einer Betreuung in Ganztagsschulen abbauen und Horte langfristig ganz abschaffen. Diese Absicht der Mehrheitsfraktion aus SPD, Grünen und CDU ("Ampel") wurde am Montag im Jugendhilfeausschuss debattiert - und traf auf massive Kritik. Nicht nur seitens der Wohlfahrtsverbände, die das als Träger vieler Horte naturgemäß sehr kritisch sehen. Auch die CDU und nicht zuletzt die AfD waren bei den Kritikern "Nicht alle Eltern und Schüler finden Ganztagsschulen so toll", sagte AfD-Ratsherr Sören Hauptstein, Vorsitzender des Ausschusses. Die Freiheit der Wahl zwischen Ganztagsschule und Hort müsse erhalten bleiben, um die Qualität in der Nachmittagsbetreuung zu sichern, so Hauptstein. "Was wohlklingend als 'Qualitätsoffensive Grundschulkinderbetreuung' daherkommt, und wofür es auch durchaus diskutable finanzielle und organisatorische Argumente geben mag, birgt aber auch die Gefahr einer totalen Verschulung und Vereinnahmung der Kinder", sagte Hauptstein dazu erläuternd am Rande der Sitzung. "Den ganzen Tag Schule, das wollen nicht alle Eltern, und das wollen auch nicht alle Kinder." Hauptstein bezweifelte, dass es genügend qualifiziertes Personal für die Ausweitung des Ganztagsbetriebs geben wird; schon jetzt gebe es dort nach seinen Beobachtungen Qualitätsmängel. "Der Hort muss bleiben, solange Eltern und Kinder dies wollen", sagte Hauptstein. (afd/aup)