23.05.2018

Bauvorhaben Wiesenstraße - Bürgerwille und Umweltbewusstsein mit Füßen getreten - Änderungsantrag der AfD-Fraktion abgelehnt.

 

Die AfD-Stadtratsfraktion hatte beantragt, den Entwurf des Bebauungsplans für die Wiesenstraße 40 (Südstadt) dahingehend zu ändern, dass die drei geplanten Gebäude auf zwei reduziert werden, um einen maximalen Erhalt des Baumbestandes zu gewährleisten. Für eine Entlastung der schmalen Wiesenstraße hatte die AfD-Fraktion ferner zwei Einfahrten für die geplante Tiefgarage angeregt, zum einen von der Wiesenstraße, zum anderen vom öffentlichen Parkplatz am Rudolf-Bennigsen-Ufer.

Facebook kleiner BaumfällarbeitenDer Baumbestand ist die grüne Lunge der Südstadt. Die geplanten Ersatzbäume sind kein adäquater Ersatz. So soll ein Baum mit einem Durchmesser von knapp 40 cm durch einen Baum mit gerade einmal 5 cm Durchmesser ersetzt werden, die Ersatzbepflanzung ist zudem nicht in unmittelbarer Nähe, sondern im Bereich des Wohnquartiers Annastift in Kleefeld vorgesehen. Der maximale Erhalt des Baumbestandes minimiert ferner den Eingriff in den Lebensraum der Tiere (Vögel, Eichhörnchen, Fledermäuse, Insekten).

AFD-Fraktionschef Sören Hauptstein verwies auf eine Bürgerinitiative vor Ort. 800 Bürger hatten Unterschriften geleistet, sehr viele seien mit der Bauplanung unzufrieden. Die Stadt handele somit abermals gegen den Bürgerwillen.

AfD-Ratsherr Reinhard Hirche betonte: „Jeder Baum ist wichtig für Bienen, Vögel, Insekten, denen man sonst den Lebensraum wegnimmt. Bei vielen aktuellen Bauprojekten müssen Bäume weichen.“ Reinhard Hirches Vorwurf an die Grünen, die gewohnt unhöflich seine Rede vergebens mit höhnischem Gelächter zu übertönen versuchten: „Früher setzten Sie sich noch gegen das Waldsterben ein, heute sind Sie scheinheilig. Kein einziger Antrag zum Schutz der Pflanzen wird genehmigt. Was für eine Umwelt wollen wir hinterlassen?“

Patrick Drenske (Die Grünen) entgegnete, Wohnraum zu schaffen sei wichtig. Dabei hatte Herr Drenske im Jahr 2007 im Hinblick auf die Landtagswahlen um die Gunst der Wähler noch wie folgt geworben: „Unsere Umwelt ist ein sensibles Gut. Sie zu schützen ist unser aller Interesse. Grüne sind Vorreiter im Umweltschutz“, „Ökologie und Wirtschaft sind vereinbar“ (http://www.fidele-doerp.de/artikel/2007/11/21/patrick-drenske-umweltpolitik.php). Wie vereinbaren die Grünen diese hehren Grundsätze mit ihrer Ablehnung des Baumschutzes an der Wiesenstraße zugunsten einer dichten Bauweise, welche von den Bürgern abgelehnt wird?

Es bleibt somit leider wie von den Altparteien geplant: Verdichten und Zubetonieren ohne Rücksicht auf die begründeten und unmissverständlich geäußerten Wünsche und Bedürfnisse der betroffenen Bürger.

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