05.10.2018

Hannover: Bewerbung als Kulturhauptstadt im Vorfeld der Haushaltsdebatten

Markus KulturhauptstadtBeim Kulturausschuss vom 21. September sah sich Adam Wolf (Die Piraten) mit dem Vorwurf konfrontiert, seine Partei verschwende gerne das Geld anderer. Das gilt freilich nicht nur für Die Piraten! Für die Bewerbung als Kulturhauptstadt rechnet man in Hannover mit Ausgaben in Höhe von bis zu 70 Millionen Euro – zu viel, finden Die Hannoveraner, die einen Antrag auf finanzielle Deckelung der Kosten für die Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas gestellt hatten. Viele Bürger fühlten sich nicht angesprochen, das dröge Motto „Nachbarschaft“ reiße nicht vom Hocker, das Konzept rechtfertige keinen Etat in der vorgesehenen Höhe. Im mehrheitlichen Lager der Gegenstimmen hieß es, eine Deckelung sei ein schlechtes Signal für die Sponsoren. Bei belastbarem Finanzierungskonzept sei der Antrag sinnlos. Für die FDP seien die Ausgaben wirtschaftlich sinnvoll. Julian Klippert (Die Fraktion) wollte gar mit der Bewerbung das Expo-Feeling wiederaufkommen lassen. Andreas Markurth (SPD) stellte sich auf den Standpunkt, eine Deckelung sei ein falsches Signal angesichts eines tollen Teams mit starker Ausstrahlung, das vollstes Vertrauen genieße. Man dürfe keine Angst haben und müsse an den Mehrwert für die Zukunft denken. Markus Karger (AfD) betonte auch, die Sponsoreninteressen seien zu bedenken – allerdings unter dem Gesichtspunkt, dass ihre Investitionen sich lohnen sollen und hohe Ausgaben der Stadt Hannover für eine Bewerbung mit ungewissem Ausgang angesichts der Fülle anderer Projekte eher abschreckend wirkten. Er stimmte als einziger dem Antrag zu.(afd/ls)


 

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