26.04.2021

Erst ablehnen, dann abkupfern

SPD schmettert AfD-Antrag ab - und fordert einen Tag später dasselbe 

Markus ablehnen abkupfernHannover (afd) - Das kann man nur noch unanständig und dreist nennen. In der Ratsversammlung am Donnerstag hatte die AfD-Fraktion in einem Dringlichkeitsantrag gefordert, es Sportvereinen umgehend wieder zu ermöglichen, Sport im Freien unter ihrer Aufsicht anzubieten. Da sagte SPD-Fraktionschef Lars Kelich noch, dieser Antrag der AfD sei unnötig, da es bereits genügend solcher Möglichkeiten gebe.

Einen Tag fordert der sportpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Angelo Alter, in der HAZ aber genau dasselbe wie die AfD, nämlich: Den Vereinen sollten mehr Spielräume ermöglicht werden, vor allem für das Training im Freien. „Auf jedem Bolzplatz ist bei gutem Wetter die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus größer als in den Sportvereinen“, wird Alter zitiert.

Erst wird abgelehnt, dann wird abkupfert - das erlebt die AfD-Fraktion nicht zum ersten Mal bei ihren Anträgen. Da nicht nur die SPD, sondern auch alle übrigen Ratsmitglieder mit Ausnahme des „Hannoveraners" Gerhard Wruck die Dringlichkeit dieses AfD-Antrages verneinten, verschwand er von der Tagesordnung und wird nun erst in einigen Wochen behandelt. Dann ist es aber viel zu spät.

„Dieser Antrag ist sehr dringlich, da ohne den Sport die Gesundheit der Menschen leidet“, hatte Markus Karger, sportpolitischer Sprecher der AfD, in der Ratsversammlung noch betont. „Insbesondere Kinder und Jugendliche leiden derzeit in besonderem Maße unter den Folgen der ausufernden und unverhältnismäßigen Corona-Maßnahmen.“

Ansteckungsgefahr im Freien bei null!“

Karger untermauerte die Forderung der AfD mit Erkenntnissen der Gesellschaft für Aerosolforschung (GAeF). Die hatte jüngst in einem offenen Brief an die Bundesregierung die Corona-Maßnahmen kritisiert, welche den Aufenthalt und die Bewegung im Freien einschränken. In einem auf „sportschau.de“ am 12. April veröffentlichten Beitrag heißt es dazu:

Tatsächlich sind sich die meisten Experten darin einig, dass es sehr unwahrscheinlich ist, sich im Freien anzustecken. Gerhard Scheuch forscht seit langem auf dem Gebiet der Aerosole. In der ARD-Sendung ,livenachneun‘ sagte Scheuch, draußen sei die Gefahr überhaupt nicht gegeben. 'Wenn man draußen ist und sich an der frischen Luft bewegt, dann ist die Gefahr bei null.‘

[…] im Grunde bedeutet das nichts anderes als: Es gibt wenig wissenschaftlich belegten Grund, Sport im Freien weiter zu verbieten, wenn gewisse Auflagen wie Abstandsmaßnahmen eingehalten werden."

Der Sport ist kein pandemisches Problem, sondern fester Bestandteil der Lösung!“

Die umgehende Wiedergestattung des Vereinssports – mit entsprechenden Hygienekonzepten - wäre daher eine wichtige Sofortmaßnahme, um die gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch die rigorose Shutdown-Politik abzumildern, meint Karger deshalb. „Der Sport ist kein pandemisches Problem, sondern fester Bestandteil der Lösung. Je länger eine vereinsbasierte sportliche Betätigung unterbunden wird, desto größer sind die zu erwartenden gesundheitlichen Schädigungen und Langzeitwirkungen.“  (afd/das/aup)