20.06.2022

Anhörung abgebrochen - Jüdischer AfD-Sachverständiger ist nicht erwünscht! 

Jüdischer Afd Sachverständiger unerwünschtAm Freitag, den 17.06.2022 fand im Rahmen des Kulturausschusses eine Anhörung zum Thema „Jüdisches Leben in Hannover“ statt. Hierfür wurden verschiedene Vertreter von jüdischen Vereinen und Institutionen aus Hannover geladen. Die AfD-Stadtratsfraktion nutzte diese Chance und benannte den Rechtswissenschaftler Dr. Jaroslaw Poljak, Mitglieder der „Juden in der AfD“, als Sachverständigen.

Unfassbar: Die anwesenden Ratsmitglieder und Vertreter von jüdischen Vereinen boykottierten umgehend die Anhörung und verließen den Saal! Sie wollten nicht, dass Herr Dr. Poljak als Teilnehmer zugelassen wird. Die Anhörung wurde nach wenigen Minuten abgebrochen.

Herr Poljak äußerte sich wie folgt: „Ich bin sehr beschämt. Es gibt wohl für unsere politischen Gegner gute Juden und schlechte Juden, gute Parteien schlechte Parteien. Elementar für eine Demokratie ist es, dass jede Meinung toleriert und gehört werden muss. Dass was ich am 17.06.2022 erleben musste, war äußerst undemokratisch. Dieses Verhalten zeigt mir, wie viel Angst die Altparteien vor uns haben.“

Auch unser Fraktionsvorsitzender findet deutliche Worte: „Wir sind ebenso erschüttert und besorgt, dass nun wieder ein Mensch jüdischen Glaubens, aufgrund des vermeidlich „falschen“ Parteibuches, ausgegrenzt und stigmatisiert wird.“

Die Kritiker von Herrn Dr. Poliak sollten sich hinterfragen, ob sie die Positionen von Herrn Dr. Poljak kritisieren, oder blind gegen das Parteibuch argumentieren. Wir stellen fest: Ein demokratischer Dialog ist anscheinend nicht erwünscht.