25.03.2019

"Volkspädagogischer Overkill"

Blockparteienartige Einmütigkeit im Stadtbezirksrat Südstadt-Bult

53799351 2185979654772148 5221262862663548928 oHannover (afd) - Die Gehwegbrücke über die Maschsee-Quelle wird im Juni auf den Namen „Brücke für Toleranz und Verständigung“ getauft werden. Das beschloss der Stadtbezirksrat Südstadt-Bult mit überwältigender (Fast-) Allparteienmehrheit in seiner jüngsten Sitzung. Klar, schließlich war es ja ein gemeinsamer Antrag von SPD, CDU, Grünen, FDP, Linkspartei und Piraten. Nur Sören Hauptstein, Vertreter der AfD in diesem Gremium, störte die toleranz- und verständigungsselige allseitige Harmonie und stimmte dagegen.

"Man fühlt sich allmählich an die DDR erinnert", sagte Hauptstein. Dort habe es bekanntlich auch allerorten Plätze und "Straßen der Völkerfreundschaft" gegeben (und auch ein Kreuzfahrtschiff hieß so). Wie auch zahllose "Straßen der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft" (was natürlich recht sperrig und umständlich war, weshalb sie vielerorts einfach "Straße der DSF" hießen; etliche heißen übrigens heute noch so).

Nicht, dass er und die AfD etwas gegen Toleranz und Verständigung hätten, so Hauptstein, er wolle nur nicht in einem Land leben, in dem die "Durchpolitisierung" noch bis in den kleinsten Bereich betrieben werde. Der erwünschte Effekt werde damit auch keineswegs erzielt, vielmehr würden die Leute eher mit Trotz auf solch "volkspädagogischen Overkill" reagieren. Und wie es mit der DDR geendet habe, wisse man ja.

Warum gerade diese Brücke?

So weit, so gut - oder auch schlecht. Sehen wir uns an, was den Bezirksrat in blockparteienartiger Einmütigkeit dazu bewogen hat, gerade diese Brücke heimzusuchen. In der Begründung des Antrags heißt es:

"Seit nunmehr 14 Jahren findet an der Maschsee-Quelle ein internationales und interkulturelles Drachenbootrennen statt. Veranstaltet wird diese Jugendbegegnung vom Bündnis 'Wir sitzen alle in einem Boot – für mehr Toleranz' . Das jährliche Projekt wurde als Reaktion auf die Mohammed-Karikaturen im Jahr 2005 ins Leben gerufen und soll ein Zeichen der friedlichen Verständigung und Freundschaft zwischen unterschiedlichen Religionen und Kulturen setzen." Beim nächsten Rennen am 23. Juni 2019 solle die dortige Brücke ihren Namen erhalten.

Initiator des Ganzen ist, erfahren wir weiter, ein Herr Werner Hohlbein. Von ihm stamme auch die Idee zur Brückenbenennung, ebenso der künftige Name. Nun wollten wir, die AfD, wissen, wie das mit der "Reaktion auf die Mohammed-Karikaturen" zu verstehen sei und haben bei Herrn Hohlbein nachgefragt: Ob er die Veröffentlichung der Karikaturen in der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" meine - oder die wochenlangen gewalttätigen Reaktionen darauf in vielen islamischen Ländern.

Schäbige Umfunktionierung eines idealistischen Projekts

Wir erfuhren: eindeutig letzteres. Er sei erschrocken gewesen über diese Gewaltausbrüche, sagte Herr Hohlbein; erstmals sei ihm damals die Gefahr eines drohenden Religionskrieges bewusst geworden, obwohl man derlei doch überwunden geglaubt habe. Deshalb ja auch die besondere Hervorhebung der Religionen bei seinem Projekt. Insgesamt gewannen wir den Eindruck: Hier haben wir es mit einem durch und durch gutwilligen Idealisten zu tun.

Um so befremdlicher ist, wie schäbig der Bezirksrat Herrn Hohlbein und sein löbliches Wirken auf billigste Weise instrumentalisiert und das Ganze letztlich in einen "Kampf gegen Rechts" umzufunktionieren versucht. In der Begründung des Antrags lesen wir nämlich weiter: "Mit der Veranstaltung wird so ein klares Statement gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus, Ausländerfeindlichkeit und Intoleranz in Religionsangelegenheiten [...] vermittelt."

Völlig unterschlagen wird: Islamische Gewalt gab den Anstoß!

Die üblichen Phrasen des blühenden und mit vielen Steuergeldern gepäppelten "Gegen-Rechts-Gewerbes" also. Erstens: Wo bleibt der Linksextremismus? Zweitens: Ist den unredlichen Phrasendreschern nicht bekannt, dass inzwischen Moslems für die weitaus meisten antisemitischen Vorfälle verantwortlich sind? Drittens: Ist ihnen des Weiteren nicht bekannt, dass es islamische Gewalttätigkeiten waren, die den Anstoß für das Projekt Drachenbootrennen gegeben haben? Die Antwort kann man sich selbst geben: Es muss ihnen bekannt gewesen sein, denn sie erwähnen ja ausdrücklich die Mohammed-Karikaturen.

Resümee: Man fühlt sich gleich doppelt an die DDR erinnert. Nicht nur durch Propaganda und Durchpolitisierung fast sämtlicher Bereiche, wie das in einem Namen wie „Brücke für Toleranz und Verständigung“ zum Ausdruck kommt. (Wenngleich der Initiator und Namensschöpfer die besten Absichten dabei hatte.) Auch die Unredlichkeit und Verlogenheit, mit der ein solch idealistisches Projekt wie das Drachenbootrennen argumentativ ausgeschlachtet wird, würde einem Karl-Eduard von Schnitzler ("Sudel-Ede") zur Ehre gereichen. (afd/aup)