"Projekt einer abgehobenen Dressurelite"

AfD zu schwul-lesbischen Ampeln - "Habt ihr nichts Besseres zu tun?"

Sören DressureliteHannover (afd) - Anlässlich des Christopher Street Days 2020 Ende Mai sollen in Hannover an mehreren zentral gelegenen und stark frequentierten Orten, zum Beispiel vor dem Bahnhof und am Steintor, Ampeln mit schwul-lesbischen Ampelmenschen installiert werden. Zunächst vorübergehend,  möglicherweise aber auch dauerhaft. Das hat der  "Gleichstellungsausschuss" des Stadtrats  mit den Stimmen von SPD, Grünen, FDP und Linke/Piraten beschlossen. Die Kosten dafür werden mit 7.000 Euro veranschlagt. Endgültig entschieden wird die Sache im Verwaltungsausschuss, auch hier ist eine Mehrheit sicher.  

Dies sei ein "Zeichen für Vielfalt und Zusammenhalt" und ein "Zeichen für eine offene Stadt und wichtiges Signal gegen Homophobie und für ein buntes und vielfältiges Miteinander", heißt es in dem Antrag von Rot-Grün-Gelb - in diesem Fall eine "Ampel-Koalition" im doppelten Sinne. Hannover engagiere sich schon seit vielen Jahren für geschlechtliche Vielfalt und gleichberechtigte Teilhabe. Es sei daher auch in Hannover an der Zeit, "dies mit einem leuchtenden Signal für Fußgänger*innen aus Hannover und aller Welt zu bekräftigen."

Dazu AfD-Ratsherr und -Fraktionschef Sören Hauptstein:

"Das ist ein weiteres Elitenprojekt, das an den Interessen, Belangen und Wünschen der großen Mehrheit der Bevölkerung völlig vorbeigeht. Im besten Fall sind den Leuten die schwul-lesbischen Ampelmenschen gleichgültig, im schlechteren Fall sind sie nur noch genervt von den andauernden Erziehungsmaßnahmen einer abgehobenen Dressurelite und der ununterbrochenen Beschwörung von Buntheit, Vielfalt und Toleranz. Kaum noch ein Lebensbereich bleibt von diesem pädagogischen Overkill verschont. Schon, als das Thema im vergangenen Jahr erstmals diskutiert wurde, reagierten die Leser der HAZ überwiegend ablehnend; häufig hieß es, an die Politik gerichtet: 'Habt ihr eigentlich nichts Besseres zu tun?' Das fragt auch die AfD-Fraktion."

Jemand fühlt sich nicht diskriminiert? Das muss sich ändern!

Welch groteske Blüten das Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsgewerbe und das Denken der Dressurelite treiben können, zeigte sich in der aktuellen Sitzung des Gleichstellungsausschusse bei der Diskussion zu einem anderen Thema. Es ging im Zusammenhang mit Jugendzentren irgendwie um eine "Benachteiligung von  Mädchen", und Grünen-Ratsfrau Regine Kramarek äußerte folgenden bemerkenswerten Gedanken:  Viele Mädchen hätten überhaupt kein Problem, wenn Sprache nicht gegendert würde, sie fühlten sich dadurch gar nicht diskriminiert. Und das, meinte Frau Kramarek, müsse sich ändern.

Ganz ähnlich die Gleichstellungsbeauftragte Friederike Kämpfe kurz darauf: "Viele Mädchen denken: Mir steht die Welt offen", sagte sie, fügte heiter und irgendwie von sich selbst überrascht ein: "das tut sie ja auch", um aber unverdrossen fortzufahren: "Hier muss man ansetzen."  Womit und wozu? Klar: "Mädchen, wenn ihr euch nicht benachteiligt fühlt, werden wir dafür sorgen, dass ihr es doch tut." - Irre. Und ein weiterer Beleg für die Fragwürdigkeit und Überflüssigkeit des ganzen "Gleichstellungs"-Krampfs und des damit befassten Referats von Frau Kämpfe. (afd/aup)