07.12.2020

SPD will endlich Straße nach Helmut Schmidt benennen

Hat die AfD den Genossen Beine gemacht?

 
hat die AfD den Genossen Beine gemachtHannover (afd) - Die hannoversche SPD hat keine glückliche Hand im Umgang mit Helmut Schmidt. Zwar hat man sich nun endlich dazu durchgerungen, eine Straße nach ihm benennen zu wollen - fünf Jahre, nachdem der Altbundeskanzler und herausragende Staatsmann verstorben ist. Dass dafür die jetzige General-Wever-Straße herhalten soll, ist aber keine gute Lösung. Denn viele Anwohner und auch viele der übrigen hannoverschen Bürger wollen den alten, vertrauten Straßennamen beibehalten.
 
Der rot-grün-dominierte Bezirksrat Bothfeld-Vahrenheide hatte im September 2019 beschlossen, die Straße umzubenennen. Bisheriger Namensgeber ist der 1936 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Luftwaffengeneral Walther Wever, der übrigens nie Mitglied der NSDAP war. Die Anwohner fragte man bei diesem rot-grünen Manöver nicht. Sie durften aber - wie großzügig! - Vorschläge für eine neue Namensgebung machen. Einige nannten dabei auch Helmut Schmidt. Das hat die SPD jetzt aufgegriffen, immerhin.
 
Trotzdem wäre die neue Helmut-Schmidt-Straße von Anfang an mit dem Makel behaftet, dass viele Anwohner eben überhaupt keine Umbenennung wollten und wollen. Zudem verläuft diese Straße in nicht sonderlich attraktiver städtischer Randlage. Helmut Schmidt hätte etwas "Besseres" verdient, nämlich eine Straße oder einen Platz in attraktiverer Umgebung und in zentralerer Lage. Wenn sich dafür nichts findet, sollte es wenigstens eine bedeutende Verkehrsader sein - oder eine Straße in einem attraktiven Neubaugebiet.
 
Genau das dachte sich AfD-Rats- und Bezirksratsherr Reinhard Hirche, als er vor einigen Monaten anregte, eine zentrale Straße im Neubaugebiet "Benther Blick" in seinem Heimatbezirk Ahlem-Badenstedt-Davenstedt nach Helmut Schmidt zu benennen.
"Die neuen Bewohner könnten sich von Anfang an positiv mit dem Namen des verehrten Altbundeskanzlers identifizieren", so Hirche, "er würde ihnen nicht im Zuge einer ungeliebten und aufwändigen Umbenennung aufgezwungen."
 
Natürlich rechnete Hirche nicht damit, dass sein Antrag im rot-grün-dominierten Bezirksrat angenommen wird - und das wurde er auch nicht.
"Aber ich wollte das Thema wieder auf die Agenda setzen, nachdem die Genossen selbst jahrelang nichts in Sachen Helmut Schmidt zustande gebracht haben", sagt Hirche, "ich wollte ihnen Beine machen."
 
Man könnte fast und mit einem Augenzwinkern meinen, das sei ihm gelungen. Wahrscheinlicher ist aber, dass den "Genoss*innen" ihr Unvermögen, angemessen mit Helmut Schmidt umgehen, mittlerweile selbst peinlich ist. Anläufe, eine Straße nach ihm zu benennen, gab es zwar bereits. Aber sie sind immer wieder am Widerstand und am Desinteresse der eigenen Partei gescheitert. Denn große Teile der einst stolzen und großen SPD können heute nicht mehr viel mit Helmut Schmidt anfangen und fremdeln mit dem ehemaligen Wehrmachtsoffizier.
 
Das neue Projekt General-Wever-Straße ist indes wenig geeignet, Helmut Schmidt angemessen zu ehren. So hätte, um dieses Bild noch einmal aufzugreifen, die AfD der SPD zwar Beine gemacht - aber die hätte die Sache schon wieder verstolpert. (afd/aup)