6.4.2017

Wasserwerfer am Waterlooplatz ist der Beweis: Die AfD blickt nicht nur ins Gestern, sondern auch nach vorn

Hannover (afd) - Ein Antrag der AfD-Fraktion zur sofortigen Schließung der Asylunterkunft auf dem Waterlooplatz wurde noch gar nicht im hannoverschen Stadtrat behandelt, da zeigte sich schon, wie dringlich die Sache ist - und welch vorausschauende Politik die AfD im hannoverschen Rathaus betreibt.

Eigentlich lag ein erster Antrag der AfD-Fraktion schon seit längerem vor, und die Sache wäre in der Ratssitzung vom Donnerstag, 30. März, auch behandelt worden, wenn die AfD nicht kurz vorher noch eine Neufassung eingereicht hätte - zu kurz vorher. Die anderen Fraktionen konnten sich nicht mehr hinreichend mit der neuen Version befassen. Die ganze Sache wurde deshalb auf die nächste Sitzung verschoben.

Und prompt ist der verschärfte Ernstfall eingetreten. Nach dem Zweitligaspiel von Hannover 96 gegen Union Berlin am Sonnabend, das die Hannoveraner mit 2:0 gewonnen hatten, trafen gewaltbereite Fans beider Vereine am Waterlooplatz aufeinander.

Und wie heißt es hellsichtig in der neuen Version des AfD-Antrags? So: "Gerade an Wochenenden kommt es zu einer erhöhten Lärmbelästigung durch Fußballfans." Nun gut, so hellsichtig ist das auch wieder nicht, denn das sagt ja schon die Erfahrung vor Ort, es ist sozusagen Tradition. Und die AfD ist schließlich die Partei, die sich in besonderer Weise der Tradition verpflichtet fühlt und die sich von Erfahrung leiten lässt, was meistens nichts anderes heißt als: vom gesunden Menschenverstand (an dem es der rot-grünen Ratsmehrheit und ihrem Abnickeranhängsel FDP häufig gebricht).

Worauf die AfD-Fraktion aber nicht wenig stolz ist, das ist das Timing ihres Antrags, auch wenn es letztlich nicht ganz punktgenau geklappt hat. Und eine eventuelle Belästigung durch Wasser hat sie auch nicht vorausgesehen. (Wir arbeiten daran.) - Das steht übrigens weiter in dem neuen, erweiterten Antrag:

"Darüber hinaus wird das Gebiet durch das Schützenfest und andere Großveranstaltungen weiter als Zugang genutzt. Auch hierdurch entsteht zusätzlicher Lärm, der den zumeist traumatisierten Flüchtlingen nicht zuzumuten ist. Es erscheint geradezu grotesk, dass Parteien, die sich dem Wohl von Kindern und Flüchtlingen ganz besonders widmen wollen, diese einer extremen Lärm- und Abgasbelastung aussetzen."

Die ersetzte ursprüngliche Version hatte sich im Wesentlichen auf historische, ästhetische und ideologische Aspekte beschränkt und findet sich, leicht abgewandelt, unten
("Sofortige Schließung der Asylunterkunft an der Waterloosäule").